Die Artikelreihe zu "Mein Kleiderschrankprojekt" geht in die zweite Runde. Ich hatte ja bereits begonnen, vor zwei Jahren meinen Kleiderschrank bzw. den Inhalt meines Kleiderschrankes zu reduzieren. Zum einen, weil ich weniger Schrankraum zur Verfügung hatte als zuvor. Zum anderen, weil ich mich von unnötigen Ballast trennen wollte. Heute möchte ich dir erzählen, wie ich beim Ausmisten meiner Kleidung vorgegangen bin und wie ich mir eine minimalistische Garderobe für das gesamte Jahr zusammengestellt habe.
Inhalt kurz und knapp: Aller Anfang ist schwer - Kleidung nach Funktion und Anlass sortieren - Wievielt Kleidung brauche ich wovon - Lieblingsstücke - eine neue Garderobe zusammenstellen - Kleidung aussortieren
Inhalt kurz und knapp: Aller Anfang ist schwer - Kleidung nach Funktion und Anlass sortieren - Wievielt Kleidung brauche ich wovon - Lieblingsstücke - eine neue Garderobe zusammenstellen - Kleidung aussortieren
Wie findest du den Anfang
Aller Anfang ist schwer. Ich glaube aber, wenn man das Projekt erst einmal bei den Hörnen packt ist es leichter als gedacht. Wichtig für dich ist, damit dein Projekt Kleiderschrank ausmisten auch gelingt, dass du dir genug Zeit einräumst. Um den Anfang zu stemmen, wäre ein Wochenende nicht schlecht. Der Winter ist doch die optimale Jahreszeit dafür. Bevor du allerdings beginnst, deine Kleider auszusortieren, wäre ein bisschen Vorarbeit nötig. Du solltest dir einmal Gedanken darüber machen, was du gerne trägst. welchen Kleiderstil du magst und für welchen Zweck du Kleidung benötigst. So kannst du auch nachhaltig deinen Kleiderschrank aussortieren und ihn mit deinen Lieblingsstücken füllen.
1. Erstelle dir ein Moodboard, welches deinen Kleiderstil verkörpert:
- Pinterest und Co halten viele Modefotos bereit. Schaue doch, ob du Fotos von deinem Stil findest. Bist du eher minimalistisch unterwegs? Welche Farben und Farbkombis magst du? Was für Kleidung könntest du im Büro tragen, welche in der Freizeit, welche am Abend, zu einem besonderen Anlass?
- Sammle die Fotos und versuche aus dieser Sammlung deinen Stil zu kreieren.
- Schaue in welcher Form sich dieser Stil für deine Bedürfnisse umsetzen lässt: Für die Freizeit, für das Büro, für besondere Anlässe.
- Wenn du Farbe magst, erstelle dir mit den Fotos ein Farbkonzept.
Wichtig: Behalte deine eigenen Kleidungsstücke im Hinterkopf und versuche dir vorzustellen, wie du den Stil oder bestimmte Kombis mit aktuellen Kleidungsstücken nachahmen kannst.
Vielleicht hast du festgestellt, dass du eine ganz andere Richtung einschlagen möchtest. Ich für meinen Teil habe meinen Stil verändert. Es war ein schleichender Prozess, aber in den letzten zwei Jahren hat ein großer Wechsel im Schrank stattgefunden. Du siehts, es muss nicht von jetzt auf gleich passieren.
Der Anlass - erstelle dir ein Tortendiagramm
Ich arbeite hauptsächlich im Homeoffice. Einmal die Woche habe ich einen festen Termin, an dem ich an einer Fachschule unterrichte. Ab und zu habe ich Kundentermine ... Ich erzähle dir das, weil diese Rubriken entscheidend für die Zusammenstellung meiner Garderobe waren. Denn die Frage lautet: wieviel brauche ich wofür!
2. Für welchen Anlass brauchst du deine Kleidung
- Überlege dir, für welchen Anlass du Kleidung benötigst. Was trägst du hauptsächlich im Beruf? Was magst du in deiner Freizeit tragen? Benötigst du eine passende Abendgarderobe, weil du gerne in die Oper gehst? Machst du viel Sport? ...
- Was für Kleidung trägst du gerne? Trägst du gerne Röcke oder lieber Hosen? Magst du Pullover oder lieber Blusen? ...
- Erstelle dir ein Tortendiagramm, um einen Überblick über die Wichtigkeit und Größenanordnung der Anlässe zu bekommen. Anhand des Diagramms, wird sich die Menge der benötigten Kleidung bemessen. Wenn du nie auf einen Ball oder in die Oper gehst, wirst du auch nicht zehn Abendkleider benötigen.
Wichtig: Überlege dir, wie du Stil und Anlass auf alle Jahreszeiten übertragen kannst und die Kleidung evtl. Jahreszeitenübergreifend tragen kannst.
Mein Ziel war es eine Allroundgarderobe zusammenzustellen. Ich trage gerne Hosen, Blusen und Jackets. Die Sachen sind so gewählt, dass ich sie zu feinen Anlässen tragen kann, aber auch beim Kunden oder bei Stadtbesuchen. Richtige Freizeitkleidung habe ich deshalb sehr wenig. Ab und zu gehe ich wandern, dafür reicht ein Outfit. Auch im Urlaub trage ich hauptsächlich meine Allroundklamotten. Zuhause trage ich gerne Langarmshirts und Hosen, im Sommer dann schlichte T-Shirts. Mir war wichtig, dass ich meine Kleidung Jahreszeitenübergreifend nutzen kann. Im Sommer ziehe ich Blazer als Jacke an im Winter gehören diese zu den Basics. Ich trage nicht gerne Pullover, dennoch habe ich einen dicken Winterpullover, den ich auch an kalten Sommerabenden anziehe.
Lieblingskleidung
Ich habe im Grunde nur noch Lieblingsstücke im Kleiderschrank, die sich untereinander sehr gut kombinieren lassen, aber nicht nur. Stelle dir vor, du müsstest auf Reisen gehen und kannst eben nur ausgewählte Kleidungsstücke (Schuhe und Jacken) mitnehmen. Welche wären dass?
Jetzt geht es ans Aussortieren. Beginne mit deinen Lieblingsstücken und stelle dir daraus deine neue "Wardrobe" zusammen. Es macht Sinn, dafür einen separaten Kleiderständer aufzustellen, den du unabhängig von deinem Kleiderschrank aufstellst, mit deinen favorisierten Kleidungsstücken befühlst und für einen bestimmten Zeitraum nutzt. Du kannst im laufe der Zeit Stücke ergänzen, umsortieren oder ausschließen. Diese Methode hat den Vorteil, dass du genug Anlaufzeit hast, festzustellen was genau du benötigst, wieviel du brauchst und wie gut sich diene Auswahl untereinander kombinieren lässt. Ein Vorteil bei dieser Methode ist, dass du erst einmal nicht entscheiden musst, was weg kommt, sondern was bleiben darf. Du wirst schnell merken, dass so einiges, was sich noch im Kleiderschrank befindet überflüssig ist und es dir schließlich leichter fällt, dich davon zu trennen.
2. Was sind deine aktuellen Lieblingsstücke:
- Du wirst sicherlich aktuelle Lieblingsstücke im Kleiderschrank haben. Teile, die du gerne trägst und die dir gut stehen. Vielleicht kristallisiert sich über die Art der Kleidung schon eine Tendenz heraus, die deinem Stil entsprechen.
- Räume deine aktuellen Lieblingsstücke aus dem Kleiderschrank und hänge sie am besten auf eine gut sichtbare Kleiderstange.
- Berücksichtige die Anlässe aus deinem Tortendiagramm und überlege, wieviel du für welchen Anlass benötigst, wie du die Kleidungsstücke auch übergreifend kombinieren und nutzen kannst. Beziehe Jacken, Gürtel, Schuhe, Strümpfe, Wäsche, Taschen und evtl. Schmuck mit ein.
- Bediene bei der Auswahl alle Jahreszeiten.
- Jetzt kannst du dich um die nebensächlicheren Anlässe kümmern. Was und wieviel Kleidung braucht du für die Freizeit, wie Sport. Was für Kleidung benötigst du für schlechtes Wetter, wie Regen, starker Schneefall? ... Denke daran, wenn du wenig Sport machst, braucht du nur ein oder zwei Sportdresses! Wieviel Jogginganzüge brauchst du, um gemütliche Abende auf der Couch zu verbringen, eigentlich reicht doch einer? Machst du gerne Strandurlaub, was ziehst du an heißen Sommertagen am Strand an?
- Wieviele Socken, Strumpfhosen, Wäsche und Nachtwäsche benötigst du, sei realistisch. Welche gehören zu deinen Lieblingsstücken.
- Ziehe die ausgewählten Kleidungsstücke ruhig vor dem Spielgel an und schaue, ob du dich wohl fühlst!
- Lasse dir ruhig etwas Zeit und lebe deine neue Garderobenauswahl.
Ich merke, dass ich für den Sommer zwar leichte Kleidungsstücke besitze, sie aber im Jahreszyklus seltener zum Einsatz kommen als andere. Die Hitzeperiode im Jahr ist aber auch sehr viel geringer, als die lauen bis warmen Temperaturen. Genauso ist es im Winter. Die Zeit, in der das Thermometer Minusgrade anzeigt ist doch im Verhältnis zu milden Temperaturen recht gering. Deshalb besitze ich nur wenige richtig warme Kleidungsstücke.
Kleidung aussortieren
Jetzt geht es ans Eingemachte. Die Kleidungsstücke, die aktuell nicht zu den Lieblingsstücken gehören, die nicht mehr deinem Stil entsprechen und die nicht zu der Funktionskleidung gehören, werden durchforstet, aussortiert und gruppiert. Du hast bei der Auswahl deiner Lieblingsstücke sicherlich schon eine Auswahl getroffen. Denke daran, die aussortierten Stücke kannst du verkaufen. Das wird dir bei der Auswahl sicherlich helfen.
Wie sortiere ich Kleidungsstücke aus?
- Räume die restlichen Kleidungsstücke aus dem Schrank und schaue welche Sachen du absolut nicht mehr brauchst. Es gibt einige, die mögen kaputt sein. Die dürfen getrost weg. Es gibt andere, die sind gut in Schuss, sie gefallen dir nur nicht mehr. Sortiere genau diese Sachen auf einen Haufen, denn die kannst du, nachdem sie gereinigt und gebügelt sind verkaufen.
- Wieviele T-Shirts braucht du wirklich, sortiere aus, denke daran, du kannst sie verkaufen.
- Ziehst du noch alle Hosen an? Sortiere gut aus und mache dir einen Stapel für den Verkauf.
- Sicherlich befinden sich im Schrank noch Kleidungsstücke (Schuhe, Gürtel, Taschen) an denen dein Herz hängt oder bei denen du dir nicht sicher bist, ob du sie noch tragen möchtest oder nicht. Vielleicht ist es der Pullover von einem tollen Label oder ein Blazer, der aktuell nicht zu deinem Stil passt, er dir aber trotzdem sehr gut gefällt. Ein weiterer Stapel entsteht. Denke daran, auch Schuhe kannst du verkaufen.
- Wieviele Eintagsfliegen hast du im Kleiderschrank? Stelle dir die Frage, ob es Sinn macht ein Kleidungsstück zu besitzen, welches du nur alle zwei Jahre trägst!
- Räume deinen Kleiderschrank wieder ein. Jetzt dürfen die Lieblingsstücke wieder hinein. Sortiere nach Frühling-Sommer und nach Herbst-Winter, so dass du alle Sachen im Blick hast.
- Halte dir auf der Kleiderstange einen Platz für die Sachen frei, bei denen du dir nicht sicher bist, ob sie gehen oder bleiben sollen. Räume auch diese in den Schrank zurück. Im besten Fall hängst du sie in einen Kleidersack, damit sie nicht zu präsent sind. Überprüfe nach einem halben Jahr nochmals, ob nicht doch etwas weg kann.
- Mache die aussortieren Kleidungsstücke für den Verkauf fertig, hänge sie auf keinen Fall zurück in den Schrank, sondern weise ihnen einen guten Platz im Abstellraum zu. Im besten Fall hängen sie auf einem Kleiderständer, den du zuvor für deine Lieblingsstücke verwendet hast.
- Bringe die Stücke, die sich nicht für den Verkauf eignen, z.B. zum Altkleidercontainer.
Ich habe meinen Kleiderschrank ständig im Blick. Teile die ich, übertrieben sagt, gestern noch gut fand, werden heute für den Verkauf fertig gemacht. Beim einsortieren habe ich einiges berücksichtigt, um für mich eine funktionale Ordnung zu finden. Jeder Kleiderschrank ist unterschiedlich und birgt somit individuelle Einräummöglichkeiten. Meine Schuhe und meine Jacken hängen in einem Garderobenschrank bzw. stehen in einem Schuhschrank im Keller. Mittlerweile habe ich auch hier kräftig abgespeckt.
- Nächsten mal geht es um funktionalen Stauraum. Ich zeige dir, wie ich meine Schubladen und Schrankfächer bestücke, damit ich alles im Blick habe und leicht für Ordnung sorgen kann.
- Im letzten Beitrag erzähle ich dir, wie du deine Sachen über Ebay-Kleinanzeigen sicher und gut verkaufen kannst.
Hier findest du den ersten Beitrag zum Thema: Mein Kleiderschrankprojekt - wie alles begann
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausmisten. Deine Cora
Liebe Cora,
AntwortenLöschendank dir habe ich schon angefangen aussortierte, aber noch schöne Sachen auf Kleiderkreisel zu verkaufen. Ich weiß du verkauft dort nicht, aber du hast mich auf die Idee gebracht.
Das mit der Wardrobe finde ich total klasse. Ich habe zwar nirgendwo Platz für so eine Kleiderstange, aber ich habe eine schmale Schranktür mit einer Stange, wo ich da machen könnte.
Jetzt fällt mir gerade ein, bei meinem letzten Ausmisten habe ich Sachen von denen ich mich schwer trennen konnte in einen Koffer in den Keller gepackt. Ich habe keine Ahnung mehr, was da drinnen ist. Das ist wohl ein Zeichen dafür, dass ich es wirklich nicht mehr brauche. Das kann jetzt wohl weg.
Schöne Tipps! Freue mich schon auf den nächsten Beitrag in der Art.
Liebe Grüße,
Tanja
Wenn der Anfang erst mal gemacht ist, liebe Tanja, dann kommt alles ins Rollen. Ich wünsche dir viel Erfolg beim Ausmisten. Liebe Grüße :)
Löschen