DESIGNIDEE

Steckkerzenhalter von "Nagel" - Design der 60er

Neue Kerzen, alte Schrankschätze und Erinnerungen.

Vor ca. 9 Jahren habe ich mir die Steckkerzenständer beim Trödler gekauft. Um ein wenig Zeit zu überbrücken, schlenderte ich an einer Schaufensterzeile vorbei und bin dadurch auf die Kerzenständer, welche die Firma Nagel in den 60er/70er  Jahren vertrieben hat, gestoßen. Meine Eltern hatten solche. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie sie mit schlanken roten Kerzen bestückt auf dem Fernseher standen. Irgendwo gibt es sogar noch ein Foto davon.

Mein Gott, waren das Zeiten. Die dicken Flimmerkisten standen im Zentrum der Wohnzimmer, es gab nur drei Programme. Eine meiner Lieblingssendungen waren "Neues aus Uhlenbusch". Kennt Ihr die Serie? Ich schweife ab, so ist das mit den Erinnerungen.

Dank der Retrowelle im Homestylebereich, sind die Kerzenhalter wieder voll im Trend. Leider konnte man das damals nicht voraussehen und die Kerzenhalter meiner Eltern wurden entsorgt.

Meine Kerzenständer habe ich damals nur kurz benutzt. Nun habe ich sie wieder aus dem hintersten Schrankeck geholt, mit neuen Kerzen versehen und auf mein Sideboard platziert.

Ihr merkt schon, ich schwimme gerade auf der Retrowelle und schwelge nicht nur heute in Erinnerungen. Aber ist es nicht so: Eltern prägen ihre Kinder. Das unmittelbare Umfeld färbt ab und überträgt sich auf das eigene Ästhetikempfinden.

Meine Eltern haben mich sicher auf eine Weise geprägt und ihren Teil dazu beigetragen, wie ich heute lebe, was für Werte mir wichtig sind und was für eine Wohnkultur ich pflege.

Haben Eure Eltern Euch auch auf eine bestimmte Art geprägt?

Steckkerzenhalter von Nagel, Serie 22, 1970

17 Kommentare:

  1. ich kann mich immer noch nicht entscheiden, ob ich diese kerzenständer mag oder nicht. überhaupt ist vieles, was so retro jetzt wieder "in" ist, für mich manchmal eher... hmmm.... nicht so der knaller. manches von dem, was ich gut finde und was bei mir zu hause auftaucht, findet meine mutter dafür sehr gewöhnungsbedürftig. ;) manchmal sagt sie "oh gott, das ist hatten wir ja früher alles schon mal - das sieht ja aus wie bei oma!" (das bezieht sich hauptsächlich auf die sukkulenten. ;) )
    aber es gibt eben auch viele designs, die man wohl als zeitlos betitelt. vielleicht gehören die kerzenständer auch dazu. vielleicht finde ich sie doch ganz schön.... vielleicht bin ich auch einfach nur ein lemming. ;)
    liebe grüße
    die frau s.

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    1. Sind wir nicht alle Lemminge. Irgendwo und irgendwie färbt doch immer ein wenig auf uns ab. Ob in der Mode oder im Wohnbereich. Wenn man die Dinge lange genug vor Augen hat, mag man sie, oder besser gesagt, man gewöhnt sich daran. Trotzdem, da hast Du recht, sollte man alles hinterfragen.

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  2. Die Dinger hatte meine Mutter auch. Und ich besaß diesen Holzaffen, der jetzt so "in" ist. Tja, beides ist längst den Weg allen Irdischens gegangen. Wer konnte denn ahnen, dass das Designerstücke sind ;-)
    Grüßle
    Ursel

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  3. Ach, die hatten wir auch, früher fand ich die scheußlich....aber heute....gefällt mir, zum Glück hast du keine roten Kerzen genommen...ich glaube wir hatten ockergelbe. Der Gedanke vom Wohlgeschmack meiner Eltern geprägt zu sein ist auch gewöhnungsbedürftig....Eiche rustikal sage ich nur!!!!
    LG Astrid

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  4. Dazu habe ich mich gerade gestern zum Mustermittwoch ausgelassen ;-). Ja, spannend sich solchen Gedanken hinzugeben... Jedenfalls sah die Familienwohnung nie so aus "wie alle", eher alternativ... Und die wichtigsten Möbel waren Bücher, Bücher, Bücher. Lieben Gruß Ghislana

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  5. Liebe Cora,
    schon beim ersten Foto deiner Kerzenständer musste ich sehr schmunzeln. Genau dieselbe hatte meine Oma.Somit stecken darin zahlreiche schöne Erinnerungen an alte Zeiten!
    Oh und Neues aus Uhlenbusch samt Oma Piepenbrink kenne ich natürlich auch :-)
    Liebe Grüße,
    Sabine
    PS.: Und das mit den Karten schreiben hat glücklicherweise mittlerweile der Nachwuchs übernommen ;-)

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    1. Und Heini dürfen wir nicht vergessen ;) !

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  6. Also erstmal bin ich natürlich neidisch, weil du soooo viele von diesem wunderschönen Kerzenhalter hast. Ich krebse hier mit meinen paar wenigen herum...
    Neues aus Uhlenbusch - das waren noch Zeiten. Und da war Kinderfernsehen wenigstens noch schön. Wenn ich sehe, was meine Kinder gucken (und ich dachte immer mein Geschmack würde auf die Kinder abfärben, sie formen - hat beim TV komplett versagt).
    Bei meinen Eltern erinnere ich mich vor allem an Tapeten. Riesige Muster, wilde Farben. Aber nein, trotz Retrowelle hängen die bei mir nicht an der Wand ;-))
    Liebe Grüße
    Jutta

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    1. P.S. Meine Mutter hat mir gestern einen riesigen Strauß Schleierkraut mitgegeben. Musste ich sofort an dich denken.

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  7. Und schon habe ich das Intro-Lied im Ohr.... wir sind eben fast gleich alt ;-)
    Melde mich bald, hab inzwischen eine gute Zeit, herzliche Grüße in den Norden,
    Kebo

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  8. Hallo Cora, ich glaube es wurden so einige Schätzchen entsorgt...Wie schön doch so ein zeitloses Design ist. Das zu erkennen ist wahrscheinlich die Kunst.
    Die ein schönes Wochenende!
    Isabell

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  9. Ja, wie klasse ist das denn, ich kenn die Kerzenständer auch noch bestens aus meiner Kindheit - bei uns standen sie allerdings auf dem (monster-) Couchtisch, alldieweil der Fernseher brav in der Schrankwand verschwinden musste und nur zu besonderen Anlässen das Tageslicht erblicken durfte - dementsprechend wurde ich fernsehmäßig auch recht knapp gehalten als Kind und habe daher bei diversen Serien echte Bildungslücken :-)).
    Und Du hast ja so recht mit der Prägung: ich finde je älter ich werde, desto mehr stelle ich fest, dass ich in erstaunlich vielen Dingen von meinen Eltern geprägt bin (wobei ich das Ästhetikempfinden bei mir da nicht zwingend zu zählen würde...).
    Ich befürchte übrigens, diese wunderbaren Kerzenständer haben auch in meinem Elternhaus diverse Umzugs- und Ausmistungsaktionen nicht überlebt - schade eigentlich.
    LG, Mecki

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  10. Hallo Cora,

    diese hübschen Teile habe ich ja schon bei IG bewundern dürfen... :)
    Mag sie sehr!
    Ob meine Eltern mich geprägt haben?
    Ja, in vielerlei Hinsicht...
    So zum Beispiel die Liebe zu Backwaren...
    Meine Eltern hatten eine eigene Bäckerei und mein Bruder und ich sind quasi dort groß geworden...
    Die Bäckergene wurden also irgendwie vererbt... ;)
    Aber rein kulinarisch und nicht beruflich.

    Herzliche Grüße
    Julia

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  11. Liebe Caro, ich finde deinen Kerzenleuchter einfach klasse.
    In unserem Zuhause befinden sich auch Erbstücke die mich an meine Kindheit und an meine Großeltern erinnern. Meine Eltern haben mich in meiner Erziehung und Wertschätzung geprägt, ein Stückchen davon versuche ich an meine Kinder weiterzugeben. Wie so schön beschrieben .. im Buch von Sarmago " Das Zentrum" in dem es um das Kunststoffzeitalter und um die Wegwerfgesellschaft geht... möchte ich mir hingegen ein bisschen Nostalgie bewahren ;-) Dir ein schönes Wochenende. Lieben Gruß Matilda

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