Ich hatte euch ja schon einige Räume in meinem Haus gezeigt. Heute nehme ich euch mit in mein Schlafzimmer. Ich zeige euch meinen "Einbauschrank", eine maßgeschneiderte, sehr gute Kompromisslösung und mein selbst gebautes Bett im neuen Gewand. Außerdem geht es um eine optimale Ausnutzung der Raumflächen und um praktische Gegebenheiten, die ein altes Haus zu bieten hat - Platz sparen heißt Kosten und Zeit sparen.
Ein Raum ist ein Raum, ist ein Raum, ... - Zimmer werden umstrukturiert
Mein Haus hat vier Zimmer. Ursprünglich war in der Küche das Wohnzimmer, in meinem Büro die Küche und im Schlafzimmer das Wohnzimmer. Ein Raum ist ein Raum, die Nutzung kann ich ihnen zuweisen. Manchmal hilft eine Umstrukturierung des vorhandenen Grundrisses, um den Wohnraum insgesamt optimaler zu nutzen. Kleine Eingriffe zeigen eine große Wirkung.
Nach der Sanierung meines Hauses ist das Wohnzimmer ins Dachgeschoss verschoben worden und das Schlafzimmer ist jetzt wieder dort, wo es seine ursprüngliche, vom Architekten vorgesehene, Bestimmung hatte und das ist auch gut, denn:
Alt bewährt - ein nützlicher Wäschebalkon
Das Schlafzimmer grenzt an eine Loggia, ein kleiner, 1m tiefer überdachter Balkon. Nur eine Flügeltür führt auf den Außenbereich, der vom Architekten als Wäschebalkon geplant wurde. Ein Nutzraum, der in den 60ern gute Dienste leistete. Mein Schlafzimmer hat also wenige Fenster, wer möchte schon, damals und heutzutage, der flatternden Wäsche beim Trocknen zusehen. Ich habe Glück, denn das alte Reiheneckaus hat noch ein seitliches Giebelfenster, das bedeutet mehr Licht und mehr Sonne im Schlafzimmer.
Ich hätte es Anfangs nie gedacht, aber tatsächlich nutze ich den Balkon zum Aufhängen meiner Wäsche, die nach dem zusammenlegen so oder so in die Kleiderschränke kommt. Da der Balkon überdacht ist, flattert meine Wäsche auch an Regentagen im Trockenen. Eigentlich bräuchte ich keinen separaten Wäscheständer mehr, der Platz einnimmt, da er verstaut werden muss. Ich nutze lediglich alte Haken, die in den Seitenwänden der Loggia eingeschraubt sind, für eine Wäscheleine. Total simpel und sehr praktisch.
Hängende Schränke - Maßarbeit (so gewinnen kleine Räume an Größe)
Über Architekten wundere ich mich manchmal, da bei der Planung der Architektur oft vergessen wird, dass Räume auch eingerichtet werden müssen. Die Wand, die in diesem Raum für Kleiderschränke zur Verfügung steht, hat seitlich zur Balkontür nur ein Nischenmaß von 48 cm. Wie soll da ein Kleiderschrank, mit einer herkömmlichen Tiefe von 60cm stehen? Genau: gar nicht. Eine Maßlösung musste her und ein guter Kompromiss musste gefunden werden.
Optisch und materiell reduziert - Raum und Geld sparen
Meine Kleiderschränke habe ich geplant und auf Maß anfertigen lassen. Sie hängen nun, wie alle Schränke im Haus, an der Wand. Das hat den Vorteil, das die Schrankfläche wie eingebaut wirkt und den Raum optisch vergrößert. Die Bodenfläche darunter bleibt sichtbar und wird weiterhin als bestehende Fläche zum Raum "gezählt". Der Kompromiss bestand nun darin, dass die Schränke nur ein lichtes Innenmaß von 45 cm aufweisen. Kleiderbügel passen gerade noch längs in die vorhandene Schranktiefe. Beim Schließen der Tür bleibt ab und zu ein Pulloverärmel hängen, aber das ist absolut nicht schlimm. Ein großer Vorteil ist außerdem, dass die Schränke nicht so auftragen und eben nicht so viel Raumfläche beanspruchen. Jetzt bleiben mir für meine Kleidung noch 1,5m Laufmeter übrig, das sind genau drei Schrankfelder. Ich habe mich von vielen Kleidungstücken getrennt, aber auch das ist ein guter Kompromiss. Zum Aufhängen meiner Kleidungsstücke nehme ich sehr dünne Bügel, dann passt auf das Längenmaß mehr Kleidung pro Laufmeter. Mein Kleiderschrank hat zwei Kleiderstangen, die übereinander angeordnet sind. Kleider lege ich über einen Hosenbügel, so können diese ebenfalls platzsparend aufgehängt werden. Meine Bettwäsche, Handtücher und Co werden auch hier aufbewahrt. Ich habe ordentlich abgespeckt. Auch hier zeigt sich, dass weniger durchaus mehr ist. Raum (Schrankraum und Wohnraum), der zum Aufbewahren von Dingen dient, die man eigentlich nicht braucht, kostet Geld. Außerdem habe ich nun viel weniger Wäscheberge, das spart enorm viel Zeit.
Warme Materialien für den Herbst und ein Bett Marke "Eigenbau"
Ich hatte euch erzählt, dass ich alle Holzmaterialien weiß lasiert hatte. So hat auch mein Bett einen neuen Anstrich bekommen. Die Oberfläche aus Buche passte nicht mehr ins Materialkonzept. Mit der weiß durchscheinenden Oberfläche sieht das Bett nun aus wie neu und fügt sich gut in das aktuelle Gesamtkonzept ein - Weiß, weiß lasiertes Holz, Grau und ein bisschen Schwarz!
Ich wiederhole mich, das Bett haben mein Mann und ich selber gebaut. Den schönen Bogen haben wir "Pi mal Daumen" mit einer Segellatte gezeichnet.
Hier könnt ihr das Bett im Urzustand sehen, wie es noch im Dachgeschoss, dem alten Schlafzimmer stand: Ranunkeln am Bett (Der Post ist vom 7. Februar 2014) Es ist Witzig, zu sehen, der Teppich liegt gerade probeweise im Wohnzimmer, also im Dachgeschoss und die Holzköpfe waren im letzen Post auch mit von der Partie: Warme Materialien für den Herbst
Ich kann mich noch zu gut an endlose Diskussionen mit der Architektin erinnern, als wir unsere Wohnung gekauft haben. Sie wollte die Schranknische partout nur 50 cm tief machen, damit die Fensterbreite nicht vom Gesamtkonzept abweicht... bei einem Fenstermaß von über zwei Metern schwer nachvollziehbar und so konnte ich sie zumindest überreden auf einen Kompromiss von 58 cm, mehr war nicht rauszuholen ;) Das lasierte Bett gefällt mir, gute Idee, so integriert es sich super in Dein neues Farbkonzept!
AntwortenLöschenWünsch Dir einen schönen Tag,
liebe Grüße,
Kebo
Ich wundere mich, dass bei dir in einem alten Haus die Schränke an der Wand hängen können. Ich kann noch nicht mal eine Bilderleiste aufhängen, ohne das der Putz von der halben Wand abfällt.
AntwortenLöschenSieht aber toll aus bei dir.
Guten Morgen liebe Cora,
AntwortenLöschenwow, Dein Schlafzimmer ist wahrlich ein Ort der Ruhe und Entspannung! Die Schränke zu hängen ist eine großartige Idee, so wirkt es luftig und leicht. Vielen Dank für den schönen Einblick! Wünsche Dir ein tolles Wochenende und sende Dir viele liebe Grüße
Tanja
Wow, richtig toll liebe Cora! Vor allem das Bett finde ich genial, habe ich doch auch schon einige Möbel selbstgebaut... Ich liebe das <3
AntwortenLöschenLiebste Grüße
Christel
Liebe Cora, was ein wunderschön reduziertes Schlafzimmer! Und dann auch noch einen Wäschebalkon, das hört sich super an. Ich finde deine Lösung mit den Einbauschränken super! Außerdem befreit das Entrümpeln und man bekommt einen guten Überblick über die Dinge die man wirklich braucht. Ich würde ja zu gerne mal dein Haus besichtigen :o) Liebste Herbstgrüße Kerstin B.
AntwortenLöschenJetzt hatte ich deinen Post doch glatt verpasst, liebe Cora, dabei ist er mal wieder so schön und informativ !!! Wir brauchen nun auch unbedingt eine Schranklösung für unser Schlafzimmer im alten Gemäuer, wir wohnen nun schon 4 Jahre in dieser "Übergangsbehausung" und eine neu Wohnung oder gar ein Haus sind leider nicht in Sicht ...
AntwortenLöschenHerzliche Grüße und Happy Halloween, helga