Raumplanung - Raumlösung und Feierabend - Blues
Es gibt Räume, die keine wirkliche Bestimmung haben. Räume, die als Restraum alte aber lieb gewonnene Möbel beherbergen. Die alte Schlafcouch steht in der Ecke, denn hier könnten ja Gäste schlafen. Die antike Kommode beherbergt Gegenstände, von denen man sich nicht trennen kann. Außerdem stapelt sich die Bügelwäsche auf einem Bügelbrett, die Tür ist ja verschlossen und was ich nicht sehe, stört mich auch nicht auf anhieb.
Ich hatte auch einen solchen Raum, irgendwo muss ja das Chaos wohnen. Obwohl ich regelmäßig aufgeräumt habe, konnte ich in diesem Raum keine Ordnung halten. Es fehlte die eigentliche Bestimmung und die feste Struktur. Während der Sanierung wurde klar, dass der Hausherr ebenfalls ein Büro braucht, in dem er konzentriert arbeiten kann. Außerdem seinen Freiraum hat und seinen Interessen nachgehen kann.
Es gab im Voraus viele Ideen, träumen darf ja erlaubt sein. Außerdem kann man mit vielfältigen Ideen ganz wunderbar zu konkreten Nutzungsmöglichkeiten verwaister Räume kommen. Da hier regelmäßig Gäste wohnen, wäre ein Gästezimmer angebracht gewesen. Aber auch die Regelmäßigkeit der Besuche hält sich in Grenzen. Ein Raum nur für Gäste wäre also nicht in Frage gekommen, denn wir wollten den Raum für unsere Belange nutzbar machen.
Feierabend-Blues
Auf einem Bügelbrett stand das Keyboard des Hausherren, eine absolute Notlösung. Notenberge, Kopfhörer und sonstige elektrische Geräte stapelten sich auf einem kleinen Regal. Ein altes, aufgerolltes Futon lag für Gäste bereit, ein alter Wäscheschrank war gefüllt mit Büchern. Das Keyboard ist irgendwann vor zwei Jahren hier eingezogen, was habe ich mich gefreut. Gerne hätte ich im Keller einen Hobbyraum eingerichtet, aber da blieb ich mit meiner Idee allein.
Priorität - Planung Homeoffice
Der Raum misst 4,50m x 2,17m, ein längs gerichteter Raum, der, wie in meinem Büro, an der Stirnwand hinter der Tür, nicht viel Stellfläche hat.
Prioritäten:
- viel Stauraum
- ein Arbeitsplatz
- Platz für das Keyboard
- ein Gästebett und eine gemütliche Sitzmöglichkeit
Ich, auch wenn ich den Raum nicht nutze, wollte dieses Keyboard nicht sehen. Kabel, Notenhefte und Kopfhörer mussten unbedingt aus dem Blickfeld rücken. Hier dürfen notfalls Gäste schlafen, die sollen sich wohlfühlen. Hier wird konzentriert gearbeitet, da sollte eine zweite Funktion, wie das musizieren, ausgeschaltet werden können.
Lösung - Planung Homeoffice
Das gesamte Haus ist mittlerweile mit Modulmöbeln ausgestattet, die passgenau auf jeden Raum abgestimmt sind. Alle Module hängen an der Wand, so auch hier im Büro. Raumhohe Schränke beherbergen Bücher, Akten und Zeitschriften. Ein Klappenschrank mit Schubladenvorrichtung beherbergt nun das Keyboard und weitere Elektrogeräte. Diese Funktion kann beliebig aus- bzw. eingeblendet werden. Die Höhe der ausfahrbaren Lade ist auf die Tastenhöhe abgestimmt. Ein Hocker könnte unter dem Hängemodul geparkt werden, damit er nicht im Weg herumsteht. Strom liefert ein Verlängerungskabel, welches offensichtlich zur Steckdose geführt wird. Gäste können notfalls auf einem Daybed schlafen, welches in Eigenkonstruktion zwischen die Wände gespannt wurde und nun frei schwebt. Das erzeugt Größe und erdrückt den recht klein Raum nicht. Außerdem bietet das Daybed tagsüber eine gemütliche Sitzmöglichkeit. Ein schwebender Schreibtisch dient als Arbeitsplatz.
Jeden Tag um 17.00 Uhr taucht auf meinen Rechner eine Terminnachricht auf: Feierabend-Blues. Ich weiß genau was dann passiert. Eine Klappe öffnet sich, eine Schublade wird herausgezogen und alsbald höre ich die Klänge von "Golden Brown". Spätestens dann weiß ich, dass sich die Auseinandersetzung, die Planung und die Umsetzung gelohnt haben. Ein Raum hat seine Bestimmung bekommen.
Habt ihr auch einen Raum, der noch keine richtige Bestimmung hat?
Produktpalette:
Schrankmodule, Day-Bed, Schreibtisch - Maßanfertigung (Planung by RAUMiDEEN)
Teppich - Tretford
Stuhl - S33 von Thonet, Design Mart Stam
RAUMiDEEN macht mit: Creadienstag
Haha, das Chaos wohnt bei DIR? Ich hätte zum Beweis gerne ein Vorher-Foto gehabt. ;-) Im Ernst: Die Hängeschränke und die Idee mit der Klapptür für das Keyboard sind toll. Sehr luftig, leicht zu saugen, und die Kombination mit hellem Holz und grau: Alles sehr sehr edel. Geht bei unseren unebenen Altbauwänden gar nicht – da war schon das Verankern der Wandregale eine Herausforderung. Und so einen Extra-Raum ohne Bestimmung hätte ich auch gerne.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sonja
Der Raum hat ja jetzt seine Bestimmung bekommen und wird fleißig genutzt. Mein Chaos wohnt derzeit im Keller, ich bin dran, denn im Entrümpeln bin ich gut!
LöschenOch, wenn das Chaos bei dir wohnt, kann ich das Gästezimmer ja anders verplanen :-D
AntwortenLöschenEin aufgeräumtes Zimmer - ein aufgeräumter Geist. Das Ergebnis ist wahnsinnig schön. So schlicht und frei lässt es sicher wunderbar arbeiten.
Der Keller bräuchte etwas Struktur, aber er sträubt sich dagegen, wie ein dreckiger Hund beim Baden....
Liebste Sonnengrüße,
Sandra
Mein Hund ist auch dreckig, ich meine der Keller sträubt sich noch ein wenig ;) !
LöschenIch mag dein Raumlösungen! Würde ich nicht zur Miete wohnen, wärst du meine erste Wahl, um die Räume perfekt zu nutzen.
AntwortenLöschenChapeau, liebe Cora!
Liebe Grüße ... Frauke
P. S.: Topflappen sind ein Anfang ;-)
Danke, liebe Frauke!
LöschenIch habe nicht vor, größere Strickprojekte in Angriff zu nehmen ;)!
Hallo Cora,eine super schöne Lösung.
AntwortenLöschenJa das kenne ich auch,mein Mann näht und ich bin da erbarmungslos..ich mag das nicht wenn seine Sachen irgendwo liegen,daher hat er ein eigenes Atelier bekommen.Ich bin glücklich..er ist glücklich..passt!
L.G.Edith.
Huch, das kann ich mir so gar nicht Vorstellen, dass da Chaos herrscht bei dir. Aber ich kenne so Räume. Wir haben hier auch einen und der soll in den Frühlingsferien zu einem Kinderzimmer umfunktioniert werden. Ich mag allerdings meinen Chaosraum irgendwie, weil ich dort mein ganzes Bastelzeug verstaue und wenn der weg ist, dann muss das ganze Zeug in den Keller. Was dann heisst, dass ich jedes mal runter rennen muss, wenn ich was brauche. Und ich brauche doch fast täglich etwas davon! Was mach ich bloss? Ich glaube wir müssen umziehen in eine grössere Wohnung... Na dann, mach ich mich mal auf die Suche. Das letzte mal habe ich 6 Jahre gesucht.
AntwortenLöschenGanz toll ist euer neuer Raum geworden liebe Cora. Und deine Terminnachricht mag ich auch.
Herzlichst Nica
Ich liebe so sinnvolle Einbauten ja auch sehr. Vor allem auch optisch eine reine Wohltat. Tolle Lösungen, Kompliment! Liebe Grüße, Rahel
AntwortenLöschenNe, eigentlich haben bei uns alle Räume eine Bestimmung, liebe Cora! Denn bei unserem Umzug habe ich auch sehr viel Wert darauf gelegt.
AntwortenLöschenDu hast das toll gemacht/gelöst. Das mit der Klappe finde ich superklasse! Da könnte ich meine Bügelwäsche dahinter verstecken, was für eine schöne Sache! ;-)
Liebe Grüße an Dich,
ANi
Liebe Cora,
AntwortenLöschenperfekt durchdacht würde ich sagen, da war eben ein Profi am Wek :) Und der Farbtupfer in der Küche ist super, steht Deiner weißen Küche ganz wunderbar.
Herzliche Grüße,
Kebo