N°3 Vier Sonntage - Vier Kirchen: La Tourette von Le Corbusier (1953-1960)
Erreicht man Eveux (25km Nordwestlich von Lyon), sieht man irgendwann das aus Beton gegossene Kloster, am Hang ruhen. Was für ein Kollos - unheimlich schön. Vor Jahren war ich dort, um mir das sagenhafte Dominikanerkloster einmal aus der Nähe anzusehen. Damals habe ich noch analog fotografiert. So musste ich den heutigen Post aus wenigen Fotos aufbereiten. Das Kloster steht Besuchern offen. Tourguides führen sachkundig durch das imposante Gebäude.
Corbusier wurde 1953 von Pater Couturier beauftragt, in der Nähe von Lyon ein Dominikanerkloster zu bauen. Auf einem abfallenden, nach Süden ausgerichteten Gelände, steht seit 1960, ein, aus vier rechtwinkligen Kuben bestehendes, Kloster. Drei Kuben, in U-Form angeordnet, bilden mit einem vierten, abgerückten Kubus, einen Innenhof aus. Zeigen kann und möchte ich ein paar Ausschnitte der Kirche und der Krypta des Klosters. Über eine abfallende Rampe des Unterschosses, geht man einen, immer niedriger werdenden, Flur entlang, bis man die Eingangstür der Kirche erreicht. Die Konzentration soll sich, schon auf dem Weg zum Gebetsraum, auf die bevorstehende Andacht richten. Geht man durch die Eingangstür, öffnet sich der quer verlaufende, längsgerichtete, Kirchenraum. Horizontal verlaufende Wandschlitze sorgen für indirekte Beleuchtung. Die farbig angestrichenen Leibungen in rot, gelb und blau, färben das einfallende Licht. In der angrenzenden Krypta (3) hielten die Dominikaner, einer Ordensregel folgend, ihre Messen ab. Die Altäre werden durch Lichtkanonen beleuchtet (4). Auch diese sind an der Innenwand farbig gestrichen und tauchen den Raum in mystisches Licht. Der Boden der Krypta folgt dem Gefälle des Geländes, auf dem das gesamte Gebäude errichtet wurde.
Ein, auf den ersten Blick, gewöhnungsbedürftiger Bau. Damals verstärkten die Spuren der Verwitterung einen düsteren Eindruck. Die fantastischen Raumerlebnisse und die sagenhaften Ausblicke auf die Landschaft waren dennoch sehr eindrucksvoll. Heute ist das Gebäude saniert. Ein Grund für mich, noch einmal nach Eveux zu fahren, um La Tourette einen Besuch abzustatten und auf den Spuren von Courbusier zu wandeln.
Ein, auf den ersten Blick, gewöhnungsbedürftiger Bau. Damals verstärkten die Spuren der Verwitterung einen düsteren Eindruck. Die fantastischen Raumerlebnisse und die sagenhaften Ausblicke auf die Landschaft waren dennoch sehr eindrucksvoll. Heute ist das Gebäude saniert. Ein Grund für mich, noch einmal nach Eveux zu fahren, um La Tourette einen Besuch abzustatten und auf den Spuren von Courbusier zu wandeln.
La Tourette war Ausbildungsstätte für den gesamten Dominikanerorden. Aufgrund fehlenden Nachwuchses gab der Orden sein Aufbauprogramm auf. Heute ist das Kloster ein Kultur- und Begegnungszentrum.
Rundgang durch La Tourette (Heute Saniert)
Weitere Einblicke (Grundrisse und Fotos mit Beschreibung)
Ich muss sagen, dass mich Betonbauten immer ein wenig erschrecken und deprimieren. Ich mag dieses Baumaterial in geringen Dosen eingesetzt - aber eben nicht komplett. Das heißt nicht, dass ich uninteressiert an der daraus entstandenen Architektur bin, nur, warm wird mir nicht ums Herz :-).
AntwortenLöschenDir einen wunderbaren 4. Advent!
Steph
Muss ja auch nicht sein. La Tourette ist schon extrem. Das Material war sehr verwittert, nun erstrahlt das Gebäude im neuen Glanz und wirkt nicht mehr ganz so abweisend. Das Raumkonzept allerdings ist gut durchdacht, die Raumwirkung sehr erlebnisreich!
LöschenEinen schönen 4. Advent für Dich, Cora
Wie immer, scheiden sich an Le Courbusier die Geister. Die damals von den Architekten viel gepriesene Patina von Beton hat oft was Deprimierendes. Das sieht man an vielen Gebäuden aus den 60er/70er Jahren hier in der Stadt, auch wenn die Raumkonzepte stimmen. Und es wird nicht besser, wenn die Fassade dann gelb gestrichen wird, wie es bei meiner allerersten Schule passiert ist. Aber wer weiß, wie die derzeit an öffentlichen Gebäuden verwendeten Duplexplatten einmal aussehen werden in 20, 30 Jahren. Der Zahn der Zeigt nagt meist heftig...
AntwortenLöschenDanke für diesen Ausflug in die architekturgeschichte!
LG
Astrid
Übertünchter Beton gefällt mir gar nicht. Stell Dir vor die Sandsteinfassaden historischer Gebäude würden einfach übergestrichen. So ist das mit den neuen Materialien, leider wissen auch die Hersteller nicht, wie sich z.B. HPL Fassadensysteme im laufe der Jahre verändern.
LöschenLiebe Grüße für dich, Cora
Ich sage auch danke für den interessanten Ausflug und für die Weihnachtswünsche!
AntwortenLöschenAuch dir ein schönes und erholsames Weihnachtsfest,
liebe Grüße Karin
Ich danke Dir, liebe Karin
LöschenDas letzte Mal war es der Blick auf das Wesentliche,
AntwortenLöschenheute verbindet uns das Land auf unseren Sonntags- Beiträgen!
Kirche bzw. Kloster ganz anders...jedes Mal für sich macht es
Freude mehr über die äußere, als auch innere Hülle im doppelten Sinne zu erfahren!
Eintauchen, inne halten, verweilen, mitnehmen...das tut so gut!
Liebste Cora, ich wünsche Dir und Deinen Lieben ein
wunderschönes Christfest, bezaubernde Momente und Zeit zur
Erholung! Steffi
Das gleiche habe ich auch gedacht. Frankreich verbindet unsere Sonntagspost!
LöschenFrohe Weihnachten, liebe Steffi!
Mag sein, dass es an den guten Fotos liegt, aber das scheint mir eine der ganz wenigen gelungenen Neuinterpretationen von Sakralbauten. Postmoderne Kirchen sind finde ich wesentlich deprimierender als patinierten Beton. Wieder sehr kenntnisreich, liebe Cora.
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße
Sonja
!
Löschenbei le corbusier bin ich immer so zwiegespalten. aber das hier beeindruckt mich. hab ein schönes weihnachtsfest, liebe cora, und ein glückliches neues jahr.
Postmoderne Kirchenbauten - was haben die sich nur dabei gedacht?
LöschenLiebe Grüße, Cora
Frohe Weihnachten und eine guten Rutsch ins neue Jahr 2014, liebe Ulma!!